![]() |
![]() | ||
|
Zuerst wird ein kleiner, möglichst perfekter Einkristall gezüchtet, der anschließend in eine übersättigte
Lösung gehängt wird.
Überprüfen Sie die Löslichkeit des zu kristallisierenden Produktes (x Gramm pro Liter bei bestimmter Temperatur). Lösen Sie diese Menge (also x Gramm in 0,5 l) unter sorgfältigem Rühren in einem Becher mit 0,5 l warmem Wasser vollständig auf (das kann einige Minuten dauern). Verschließen Sie den Becher, um zu vermeiden, dass Staub hineinfällt. Lassen Sie die Lösung bei Raumtemperatur abkühlen.
Schütten Sie eine kleine Menge der übersättigten Lösung in eine Uhrglas-Schale oder eine Petri-Schale und lassen Sie sie langsam verdunsten (am besten über Nacht). Wenn die Lösung teilweise verdunstet ist, bilden sich kleine Kristalle am Boden des Gefäßes. Wählen Sie den größten und bestgeformten Kristall (bei Bedarf eine Lupe verwenden) als Impfkristall. Nehmen Sie ihn aus der Lösung und bewahren Sie ihn an einem sicheren Platz auf.
Es gibt zwei Möglichkeiten, um den Impfkristall an einer Schnur zu befestigen: entweder mittels Schlinge oder mittels Sekundenkleber (Vorsicht beim Gebrauch von Sekundenkleber). Ist der Kristall gut befestigt, binden Sie das andere Ende der Schnur an ein Saté-Stöckchen oder einen Trinkhalm. Hängen Sie nun den an der "Angelschnur" baumelnden Kristall in die Mitte der Lösung, so dass das Stöckchen auf dem Gefäßrand aufliegt und der Kristall weder den Gefäßboden noch die Gefäßseiten berührt. Sie können die Schnur auch in der Mitte eines Stück Pappkartons befestigen, das dann als Verschluss des Gefäßes dient.
Unter der Bedingung, dass die Lösung ausreichend übersättigt ist, wird der Impfkristall langsam wachsen. Es ist wichtig, die Temperatur unter Kontrolle zu halten. Stellen Sie den Becher an einen gleichmäßig temperierten Ort und decken Sie ihn zum Schutz vor Staubeinfall ab. Steigt die Temperatur zu plötzlich an, kann sich der Kristall wieder auflösen. Nehmen Sie ihn in diesem Falle aus der Lösung und hängen Sie ihn erst wieder hinein, wenn die Temperatur ihren Normalwert erreicht hat. Um Temperaturschwankungen zu verhindern, können Sie das Gefäß auch in eine Picknickbox oder einen isothermischen Behälter stellen.
Ein Kristall kann nur wachsen, wenn die ihn umgebende Lösung übersättigt ist. Sobald sie gesättigt ist, kann sich kein Material zusätzlich auf dem Kristall absetzen (das geschieht zwar noch, aber das Lösungsgleichgewicht ist verschoben, und die gleiche Menge wird auch wieder von der Oberfläche abgestoßen.)
Wenn die ihn umgebende Wachstumslösung ungesättigt ist, beginnt sich der Kristall aufzulösen (zu schmelzen). Das kann passieren, wenn die Temperatur ansteigt (sei es auch nur um einige Grade).
Entfernen Sie den Kristall und übersättigen Sie die Wachstumslösung von neuem. Erhitzen Sie die Lösung kurz, damit sich das Volumen verringert (Sie können sie auch langsam verdunsten lassen); dann lassen Sie die Lösung bis auf die Ausgangstemperatur abkühlen. Sie können sie auch erhitzen, ein wenig Alaun hinzufügen und sie anschließend abkühlen lassen. Hängen Sie den Kristall nun wieder in die Lösung!
Nehmen Sie den Kristall aus der Lösung und erhitzen Sie die Lösung, bis die Kristalle geschmolzen sind. Lassen Sie die Lösung bis auf die Ausgangstemperatur abkühlen. Entfernen Sie die Kristalle, die sich eventuell an der Schnur gebildet haben.
Um größere Kristalle wachsen zu lassen, muss die Lösung regelmäßig übersättigt werden (z.B. täglich). Dazu gehen wir wie hier oben beschrieben vor, vergessen dabei aber nicht, den Kristall aus der Lösung zu nehmen. Nun haben wir auch die Möglichkeit, die Oberfläche des wachsenden Kristalls zu säubern, bevor wir ihn wieder in die Lösung hängen. Trocknen Sie ihn vorsichtig (mit Küchenpapier) - berühren Sie ihn so wenig wie möglich mit den Fingern - und entfernen Sie an der Oberfläche vorhandene Verunreinigungen und Unregelmäßigkeiten.
Verwenden Sie einen Plastikbeutel, um den Kristall trocken zu halten, und verschicken Sie ihn in einer Postpac-Dose. |